Ahnentafel:

geboren am: 02.10.2001 
gestorben am: 16.07.2012

Züchter:

Linda Stricker, Spaichingen

Gesundheitsergebnisse:

HD A2, ED frei, Augen frei
01/05 freiwillige kardiologische Untersuchung ohne Befund

Würfe:

• B-Wurf
  
• C-Wurf
• E-Wurf

In Erinnerung

von Fauke  für Amelie

Ich will dir ein Tier für eine Weile leihen", hat Gott gesagt.
"Damit du es lieben kannst, solange es lebt und trauern, wenn es tot ist.
Ich kann dir nicht versprechen, dass es bleiben wird,
weil alles von der Erde zurückkehren muss.
Wirst du darauf aufpassen, für mich, bis ich es zurückrufe?
Es wird dich bezaubern um dich zu erfreuen,
und sollte sein Bleiben nur kurz sein,
du hast immer die Erinnerungen um dich zu trösten.
Willst du ihm alle deine Liebe geben und nicht denken,
dass deine Arbeit umsonst war?
Und mich auch nicht hassen wenn ich das Tier zu mir heim hole?"

Mein Herz antwortete: “Mein Herr, dies soll geschehen!
Für all die Freuden, die dieses Tier bringt werde ich das Risiko der Trauer eingehen.
Wir werden es mit Zärtlichkeit beschützen und es lieben, solange wir dürfen.
Und für das Glück, das wir erfahren durften werden wir für immer dankbar sein.
Aber solltest du es früher zurückrufen, viel früher, als geplant
werden wir die tiefe Trauer meistern und versuchen, zu verstehen.“
(Verfasser unbekannt)

Ich war 8 Jahre alt, als ich das erste Mal den Wunsch nach einem Hund geäußert habe. Es war viele Jahre später, dass der Wunsch endlich Erfüllung finden sollte…. Mit einem kleinen Umweg.

Es war im Spätsommer 2001, dass ich mich zusammen mit Anja mit klopfendem Herzen bei Familie Stricker vorgestellt habe, um nach einem Welpen aus dem Wurf von Ihrer Toffee zu fragen. Toffee hatte ich auf einer Feier zusammen mit Anja kennengelernt und hatte gleich gewusst, dass ich von der Hündin gerne einen Welpen hätte. Da es schon einige Anfragen und Zusagen gegeben hatte für den bevorstehenden Wurf, waren wir eine von dreien, die nach einer Hündin gefragt haben. Ich war für die dritte Hündin vorgesehen.

Mit viel Spannung habe ich dem Tag der Geburt entgegengefiebert und gewartet. Als der lang erhoffte Anruf am 03.10.2001 kam war die Freude zunächst groß, dass die Welpen geboren sind. Aber es waren 7 Rüden und 2 Hündinnen. Unweigerlich folgte der frohen Botschaft der Geburt die Absage für diesen Wurf.

Doch das Schicksal hat es gut mit mir gemeint und so kam im Januar 2002 ein zweiter Anruf von Linda und Peter, dass eine der Hündinnen im Alter von 14 Wochen nun zu Ihnen zurückkäme. Sie hieße Amelie und es wäre soweit alles in Ordnung mit ihr. Die Umstände in der ersten Familie waren so, dass Amelie dort nicht bleiben konnte und sie schweren Herzens wieder an sie zurückging. Ob ich sie nehmen wollte. Was für eine Frage! Aber klar!

So zog Amelie mit Sack und Pack am 15.01.2002 bei mir ein. Und trotz jahrelanger Vorbereitung auf die Erfüllung dieses Wunsches ging es mir wie allen Erstlingshundebesitzern. Da sitzt dieses kleine Wesen vor einem und schaut einen aus braunen Augen an und man denkt „was nun? Was muss ich tun?“
Meine liebe Anja stand mir hier mit Rat und Tat zur Seite und nicht zuletzt Linda und Peter mit Ihren Welpentreffen und der Organisation eines Begleithundekurses haben beste Unterstützung geleistet.

Wir absolvierten erfolgreich die Begleithundeprüfung und haben später auch die APD A und die APD F bestanden. Ihre letzte Prüfung hat sie in der Veteranenklasse absolviert. Dummyarbeit war das größte für sie. Sie ist mir nicht mehr von der Seite gewichen, wenn ich die Dummy-Tasche dabei hatte. Und wenn wir von einem Spaziergang zurückkamen und sie hatte noch nicht genug vom apportieren (und sie hatte nie genug) lief sie die ganze Zeit neben mir und stupfte mit der Nase immer gegen die Tasche. Da war sie unermüdlich.

Und so wurde aus dem anfangs staksigen Junghund eine souveräne Retrieverdame, die unser Rudel später sicher führte und mich überall hin begleitete.

So verrückt wie sie auf Dummies war, so verrückt war sie auch auf Plüschtiere und hat mit Begeisterung jeden Besucher mit ein bis zwei Plüschtieren im Maul und laut singend begrüßt. Sie hatte schon morgens mit dem Aufschlagen der Augen gute Laune und konnte mir, ihrem morgenmuffeligen Frauchen, mit Begeisterung schon ein Plüschtier in die Kniekehlen drücken „guten Morgen Frauchen, was ein herrlicher Tag, komm lass uns spielen“. Das war ansteckend… wer konnte da schon muffelig bleiben.
Mit ihrem immer freundlichen, gutgelaunten Wesen hat sie den einen oder anderen Zweifler überzeugt, dass Hunde doch absolut liebenswerte Wesen sind. So mancher Skeptiker wurde zum absoluten Hundefreund.

Neben all dem hat uns Amelie auch noch drei Würfe geschenkt. Dabei war der erste Wurf mit 10 Welpen eine besondere Leistung und wir sind noch heute stolz, wie sie das gemeistert hat. In Ihren Kindern finden wir viele von ihren guten Eigenschaften wieder. Ihre Sanftmut, die Arbeitsfreude, der Will to please, ihr immer fröhliches Wesen. Sie war ein Clown, der uns oft zum Lachen gebracht hat.

Und auch den Würfen von unserer Foxy, ihrer Tochter, war sie eine liebenswerte Oma. Sie war immer mitten dabei, hat von Anfang an, die Welpen mitgepflegt und hat ihnen später so einiges beigebracht.

Viel früher als gedacht, kam dann der Tag des Abschieds. Es war einige Wochen her, dass wir herausgefunden hatten, dass Amelie Knochenkrebs hatte. Zwei Lendenwirbel waren betroffen und was für uns anfänglich immer wie Bauchschmerzen aussah, waren starke Rückeschmerzen, die sie plagten. Wir haben sie dann so gut es ging mit Schmerzmittel eingestellt und eigentlich sah alles so aus, als dass wir noch mehrere Monate mit ihr haben würden. Sofern sie schmerzfrei war, ging es ihr richtig gut. So war auch die Einschätzung der Tierärzte. Wir haben sie verwöhnt wo es ging und ganz bewusst noch einmal Dinge gemacht, die sie besonders mochte. Doch dann kam ein Tag voller Schmerzen, den wir alle kaum aushalten konnten. Wir haben die Schmerzen noch einmal stillen können und doch war nichts mehr wie vorher. Amelie war plötzlich gelähmt auf der Hinterhand. Amelie und ich haben noch einmal gemeinsam einen Tag im Garten auf der Wiese verbracht und gemeinsam bei Wind und Sonne unter einem Sonnenschirm geträumt. Sie wäre so gerne noch geblieben. Am Abend sind wir zu Susanne Arui gefahren, die meine liebe Amelie erlöst hat. Wir haben Sie begraben hinterm Pferdestall nahe bei Akira. Amelie hat den Wald geliebt und so hat sie nun dort ihr letztes Bett bekommen. Wieder daheim hat sich das Licht der untergehenden Sonne in der Kante einer Glastür gebrochen und den Regenbogen direkt in unseren Flur geschickt, auf einen der Plätze, wo auch Amelie gerne lag.

Vielen Dank an Linda und Peter, die mir Amelie anvertraut haben. Sie war für mich der beste erste Hund, den ich mir vorstellen kann und sie wird immer etwas Besonderes bleiben, schließlich hat man nur einen „ersten Hund“. Ich bin sehr glücklich, dass sie bei mir sein durfte.
Einen herzlichen Dank auch an Susanne, die Amelie und mich in allen Lebenslagen medizinisch und in aller Freundschaft begleitet hat, vom „Abenteuer Zucht“ bis hin zu Amelies letztem Gang. Ich bin stets gut beraten bei Dir, liebe Susanne.
Vielen Dank an Amelies Dogsitter, die Amelie tagsüber betreut haben, wenn ich arbeiten war. Sie alle waren für Amelie und mich immer auch ein Stück Familie.
Ein ganz großer Dank geht an Anja, die mir geholfen hat den Traum vom Hund zu leben  und mich immer bei allem unterstützt. Ohne Sie würde ich vielleicht immer noch auf die Erfüllung des Traumes warten.

Lebwohl meine liebe Amelie, Du warst der beste erste Hund, den ich haben konnte und wirst immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Vielen Dank für Deine bedingungslose Liebe und Treue.